Tropenterrarium: Naturerlebnis für daheim

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Tropenterrarium

Ein Tropenterrarium ist besonders beeindruckend. Sie lassen sich individuell planen, sind allerdings auch sehr pflegeintensiv. Was du alles bei der Terrarienplanung, der Umsetzung und der Instandhaltung eines Tropenterrariums beachten solltest, erfährst du hier.

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Beeindruckendes Tropenterrarium

Das Tropenterrarium, auch Regenwaldterrarium genannt, ist besonders faszinierend. Sie bieten vielen Reptilien, Amphibien und Schlangen ein optimales Zuhause und lassen viel Gestaltungsspielraum bei der Einrichtung und Dekoration. Doch die Realisierung dieses Terrarientyps verlangt Terraristik-Fans einiges an Erfahrung ab: Terrarienbewohner benötigen konstante Temperaturen, eine optimale Beleuchtung und ein schwülwarmes Klima. Gerade für Anfänger ist deshalb die Planung, Haltung und Pflege eines Tropenterrariums häufig zu anspruchsvoll. Wenn du dich für ein Tropenterrarium entschieden hast, solltest du demzufolge unbedingt bereits erste Terrarien-Erfahrungen mitbringen. Nur so gewährleistest du optimale Haltungsbedingungen für deinen Pflegling und lässt dein Terrarium zu einem echten Blickfang in deiner Wohnung werden.

Die Terrarienwahl

Wer schon mal im Regenwald war, der weiß um das feuchtwarme Klima. Auch im Tropenterrarium sind konstante Temperaturen Pflicht. Wer die Wahl hat, hat die Qual, denn das Angebot an Terrarien ist groß. Doch aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sind nicht alle Terrarien zur Realisierung eines Tropenterrariums tauglich. So sind beispielsweise Holz-Terrarien – so schön sie auch sind – völlig ungeeignet. Das feuchtwarme Klima würde dazu führen, dass das Holz nach einiger Zeit zu schimmeln beginnt. Die bessere Option sind Glas-Terrarien. Doch auch hier solltest du einiges beachten: Besonders wichtig ist eine gute Luftzirkulation. Das Glas-Terrarium sollte im oberen, wie auch im unteren Bereich eine ausreichend große Luftöffnung haben. Nur so kann optimal überschüssige Feuchtigkeit aus dem Terrarium transportiert werden. Durch eine gute Belüftung sorgst du dafür, dass Staunässe, der Hauptgrund für Schimmelbildung, gar nicht erst entstehen kann. Um ein gesundheitliches Risiko deines Schützlings durch Schimmelsporen auszuschließen, solltest du also unbedingt vorbeugen und bereits beim Terrarium-Kauf die richtige Wahl treffen.

Tropische Klimabedingungen

Im Regenwaldterrarium herrschen – wie der Name schon vermuten lässt – tropische Klimabedingungen und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 70-80%. Die genaue Luftfeuchtigkeit hängt allerdings davon ab, welchen Pflegling du in deinem Tropenterrarium beherbergen möchtest. Natürlich muss im Terrarium neben einer konstanten Luftfeuchtigkeit, auch die Temperatur im Terrarium stimmen. Diese sollte am Tag zwischen 25-32°C liegen, nachts hingegen fühlen sich die meisten Tiere bei Temperaturen um die 18-20°C wohl. Damit du deinem Pflegling optimale Klimabedingungen gewährleisten kannst, solltest du dich bereits vorab mit den Lebensraumbedingungen vertraut machen. Erkundige dich also bestenfalls schon vor der Inobhutnahme eines Schützlings darum, welche klimatischen Bedingungen dein neuer tierischer Bewohner am liebsten vorfindet.

Welche Technik?

Doch nicht nur das richtige Terrarium ist entscheidend. Zwar benötigst du in einem Tropenterrarium weniger Technik, als ein einem Wüstenterrarium, dennoch solltest du bei der Auswahl der Technik auf eine gute Qualität setzen und nicht am falschen Ende sparen.

Wärmespender

Um dein Terrarium auf die richtige Temperatur zu bringen, benötigst du eine spezielle Heizmatte oder ein Heizkabel. Die Heizung wird in der Regel unter dem Terrarium angebracht, es sei denn, deine Terrarienbewohner benötigen einen feuchten oder halbfeuchten Boden. Dann solltest du die Heizmatte oder das Heizkabel sicherheitshalber an der Rückseite deines Aquariums befestigen. Fertige Rückwände, die du problemlos montieren kannst, erhältst du in jeden Fachmarkt.
Im Terrarium sollten immer konstante Temperaturen herrschen. Um eine kontrollierte Temperatur zu gewährleisten, solltest du im besten Fall eine Terrarienheizung und eine Temperaturregelung im Terrarium installieren. So hast du die Temperatur im Terrarium immer unter Kontrolle und vermeidest Temperaturschwankungen, die im schlimmsten Falle deinen tierischen Bewohnern schaden.

Spot on: Die Beleuchtung

Damit du dein Terrarium richtig in Szene setzen kannst, benötigst du eine geeignete Beleuchtung. Um eine artgerechte Atmosphäre für Tiere und Pflanzen zu schaffen, sollte das Licht einen sonnenähnlichen, natürlichen Eindruck vermitteln. Am besten greifst du hier zu geeigneten UV-Leuchtstoffröhren, Tageslichtröhren oder Pflanzenröhren. Diese haben einen geringen Stromverbrauch und die Lichtausbeute ist recht hoch. Generell gilt: zu hell kann ein Terrarium nicht sein. Bei einem Terrarium von 50 x 50 x 50 cm solltest du mindestens zwei bis drei Leuchtstoffröhren verwenden.

Temperaturregulierung

Damit du immer nachvollziehen kannst, welche klimatischen Gegebenheiten in deinem Terrarium herrschen, benötigst du neben einer Heizung auch ein Thermometer und ein Hygrometer. Mit dem Hygrometer kannst du die Luftfeuchtigkeit im Terrarium messen. So stellst du sicher, dass deine Pfleglinge immer optimale Bedingungen vorfinden. Besonders praktisch sind sogenannte Hygrostate, diese steuern gleichzeitig die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit. So hast du mit nur einem Messgerät alle relevanten Daten auf einen Blick.

Regenwaldfeeling

Um eine konstante Luftfeuchtigkeit im Terrarium sicherstellen zu können, muss das Regenwaldterrarium täglich bewässert werden. Das Wasser sollte kalkarm sein und vor der Nutzung durch einen Kohlefilter gefiltert werden. Entweder du nutzt zur Beregnung Handpumpflaschen und Druckluft-Spritzen oder du kaufst dir eine Beregnungsanlage. Manuelle Handpumpflaschen und Druckluftspritzen sind zwar kostengünstig, allerdings nimmt die Beregnung des Terrariums einige Zeit in Anspruch. Denn ein Tropenterrarium muss manuell mindestens zwei bis dreimal täglich besprüht werden. Eine weniger zeitaufwendige, dafür allerdings kostenintensivere Variante ist eine automatische Beregnungsanlage. Im Handel findest du eine Vielzahl an geeigneten Beregnungs-Systemen in verschiedenen Preissegmenten. Damit du eine zu deinem Terrarium passende Beregnungsanlage auswählst, solltest du dich von einem Fachhändler beraten lassen.

Die Einrichtung

Zu einem richtigen Hingucker wird dein Terrarium erst mit der richtigen Dekoration. Der Gestaltungsspielraum ist bei Tropenterrarien besonders groß. Generell sollte die Auswahl der passenden Dekoration an die Größe des Terrariums und an den Pflegling angepasst sein. Es sollte also weder zu viel noch zu wenig Dekoration vorhanden sein. Ansonsten ist alles erlaubt, was gefällt. Ob nun Rinden, Kork, Wurzeln oder Äste, du kannst das Terrarium deines Schützlings nach Herzenslust dekorieren.
Ein Terrarium steht und fällt mit seinen Pflanzen. Nicht nur, dass sie dein Terrarium optisch aufwerten, darüber hinaus sorgen sie auch für ein geeignetes Klima in deinem Tropenterrarium. Auch der Bodengrund sollte zu deinem Terrarium und zu deinem Pflegling passen, einige Tiere favorisieren Bodensubstrate beispielsweise Kokossubstrat, andere wiederum bevorzugen Moos.

Terraristik-Spaß

Auch wenn die Umsetzung und Pflege eines Tropenterrariums etwas zeitintensiver ist, die Mühe lohnt sich. Denn mit einer gewissenhaften Planung, hochwertigem Zubehör, dem nötigten Know-How und viel Freude an der Terraristik, holst du dir dein eigenes Regenwaldfeeling in die heimische Wohnung und wirst sicherlich lange viel Freude mit deinem tierischen Mitbewohner haben.

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Super Sache so ein Regenwald Terrarium. Meine Schlangen lassen diese Art Terrarium leider nicht zu (zu große Gefahr einer Lungenentzündung mit den Neblern). Hätte ich aber auch gerne eins. Die Natur so detailliert wie möglich nachzubilden ist ein geniales Hobby.

  2. Frank T. sagt:

    Ein super Artikel!
    Bin schon seit längerem am Überlegen mir ein Tropen Terrarium zuzulegen, da diese dem Wohnzimmer einen tollen und natürlichen Flair verleihen.
    Da dies aber eher zu den fortgeschrittenen Disziplinen in der Terraristik gehört, habe ich bisher die Finger davon gelassen. Durch diesen Artikel habe ich allerdings wieder Motivation gesammelt 😀

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